Die aktuelle Branchenlandschaft erfordert heute mehr denn je nicht nur die reine Energieübertragung. Effizienz, Sicherheit und Echtzeit-Informationen rücken in den Vordergrund. Vor diesem Hintergrund erscheint das neue 2-in-1-Leitungskonzept, das die Leistungsleiter, das Medium für Datenkommunikation und Steuerung zu einem einzigen, robusten Kabelsystem vereint. Doch dabei stellt sich unweigerlich automatisch eine zusätzliche Frage: Können solche integrierten Lösungen tatsächlich das versprechen, was sie für Fernüberwachung und -bedienung vorgeben? Die Antwort lautet ja – und zwar in großem Maße, was verändert, wie wir die Steuerung kritischer Systeme betrachten.
Die Grundlage: Datenintegriert
Standard-Stromkabel transportieren einfach nur Elektrizität. Die zugrunde liegende Technologie, die die Entwicklung der 2-in-1-Feederleitung vorantrieb, ist wie folgt: spezielle Datenübertragungsschaltungen, typischerweise ein Medium, dem großes Vertrauen entgegengebracht wird, wie z.B. Glasfaser oder ein gefärbtes, abgeschirmtes Twisted Pair, sind innerhalb der Leitern des Stromkreises eingebettet. Es ist dieser intrinsische Datenkanal, der den Zugriff auf die Fernsteuerung ermöglicht. Er stellt den ständig verfügbaren, unterbrechungsfreien Kommunikationskanal mit hoher Integrität bereit, der dabei hilft, die Feldgeräte und -ausrüstungen mit einem zentralen Steuerungssystem oder einer Cloud-basierten Plattform zu verbinden.
Fernüberwachung: Echtzeit-Einblicke direkt verfügbar
Durch einen solchen integrierten Datenpfad kann die 2-in-1-Feederleitung zudem eine vollständige Fernüberwachung ermöglichen:
1. Betriebsstatus: Behalten Sie jederzeit den Ein-/Aus-Zustand von Geräten (Motoren, Pumpen, Sensoren), laufend, im Standby-Modus oder fehlerhaft, im Blick.
2. Leistungsparameter: Es sollten auch andere elektrische Parameter aus der Ferne überwacht werden können, darunter elektrische Parameter wie Spannung/Strom/Leistungsverbrauch und Phasenausgleich am Kontaktpunkt. Dies liefert wertvolle Daten sowohl für das Energiemanagement als auch für die Erkennung möglicher Verluste.
3.Umweltbedingungen: Sensoren können Daten über Temperaturen, Luftfeuchtigkeit oder Bewegungen zurückmelden und so präventive Hinweise auf mögliche Probleme wie Überhitzung oder mechanische Belastung geben.
4.Prädiktive Wartung: Die kontinuierliche Zufuhr von Betriebs- und Umwelt-Daten kann mit fortschrittlichen Algorithmen verarbeitet werden, wobei Muster analysiert werden. Dies ermöglicht vorausschauende Wartung und die Vorhersage von Komponentenausfällen lange bevor diese zu ungeplanten Ausfallzeiten führen, wodurch Kosten und Zeitverluste erheblich reduziert werden.
Fernbedienung: Steuerung aus der Ferne
Zusätzlich zur Überwachung macht der kombinierte Datenkanal eine echte Fernbedienung möglich:
1. Stromkontrolle: Leistungsschalter oder Kontakte im Stromversorgungssystem oder an dessen Endpunkten können von berechtigten Benutzern aus der Ferne gesteuert werden. Dadurch lässt sich die Ausrüstung sicher ein- und ausschalten, fehlerhafte Komponenten isolieren oder Systeme programmgesteuert herunterfahren bzw. neu starten, ohne vor Ort sein zu müssen.
2. Konfigurationseinstellungen: Einstellungen angeschlossener intelligenter Geräte (z. B. Frequenzumrichter oder intelligente Sensoren) können über die Datenverbindung angepasst werden, um diese basierend auf aktuellen Anforderungen oder veränderten Bedingungen zu optimieren.
3. Schnellere Reaktion auf Ereignisse: Die Alarmreaktion kann häufig automatisch aus der Ferne durchgeführt werden, sobald ein Alarm ausgelöst wird. Operator können durch Isolierung des Alarms, Start eines Backup-Systems oder Parameteranpassung sofort die richtigen Maßnahmen ergreifen, wodurch sich die Reaktionszeiten im Vergleich zum Einsatz vor Ort erheblich reduzieren lassen.
Die messbaren Vorteile
Die Fähigkeit einer 2-in-1-Zuleitung, Fernüberwachung und -bedienung zu ermöglichen, entspricht einem wesentlichen Vorteil:
Erhöhte Sicherheit: Reduzierung des Bedarfs, dass Mitarbeiter potenziell gefährliche elektrische Arbeitsbereiche betreten müssen, um routinemäßige Prüfungen oder Fehlerdiagnosen durchzuführen.
Verringerte Ausfallzeiten: Schnelle Fernanalyse/-eingriffe und eine Form von prädiktiver Wartung können ungeplante Ausfälle um mehr als die Hälfte reduzieren.
Optimierte Wartung: Bietet eine Alternative zu teuren, zeitbasierten präventiven Wartungsmaßnahmen und ermöglicht den Übergang zu effizienter, datenbasierter prädiktiver und zustandsbasierter Wartung.
Subventionierte Betriebskosten: Minimierung von Anfahrten der Techniker, Reduzierung von Energieverschwendung durch erhöhte Überwachung und Steigerung der Lebensdauer der Geräte.
Effizienz bei Entscheidungsfindung: Die Verfügbarkeit von Echtzeit-Zentraldaten liefert ein proaktives Bild des Zustands und der Leistungsstatus des Systems, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
Implementierung und Zukunft
Bei der Erreichung starker Fernanlagen ist das Kabel nicht die einzige Voraussetzung. Es benötigt kompatible Verbindungsendpunkte, intelligente Endpunkte mit der Fähigkeit, Informationen über den Status auszutauschen und Befehle zu akzeptieren, ein sicheres Netzwerkprotokoll und eine zentrale, benutzerfreundliche Softwareplattform zur Visualisierung und Steuerung. Doch um dieses Ökosystem zu verwirklichen, spielt die integrierte Datenautobahn, also die physikalische Schicht, die 2-in-1-Verbindungsleitung, eine entscheidende Rolle, um es praktikabel und stabil zu machen.
Mit der weiteren Entwicklung der Industrial IoT (IIoT)-Technologien und der Prinzipien von Industrie 4.0 gewinnt die Rolle der 2-in-1-Verbindungsleitung noch an Bedeutung. Dies beruht vor allem auf ihrer Fähigkeit, einen umfangreichen Datenfluss zu unterstützen, wodurch sie ideal für die Integration mit KI-gestützten Analysen sowie für die Automatisierung von Optimierungs- und Vorhersageverfahren geeignet ist.